Verdi: Aida (Hui He, Fraccaro Komlosi; Kovatchev; de Bosio) - Arena di Verona, 30. Juni 2016


Die monumentale Inszenierung fand ich ziemlich beeindruckend, „Aida“ war für den Rahmen gewiss die richtige Wahl (ich würde mir niemals die ebenfalls gespielte „Traviata“ in diesem Rahmen anschauen wollen, eher vielleicht „Turandot“, „Carmen“, „Nabucco“ oder sowas). Der zweite Akt war wohl das Highlight, während die stilleren, intimen Szenen nicht so gut funktionierten. Wie die Stimmen die riesige Arena ausfüllten, fand ich beeindruckend, das Orchester war da schon eher etwas problematisch. Aber bei der doch grossen Distanz war das alles recht leise und die bekloppten Touristen, die das Geräusch ihrer Handykameras nicht ausschalten können, nerven dann ziemlich, ebenso die bekloppten Leute, die da überhaupt sitzen und denen man halt zuhören muss, wenn sie nicht die Klappe halten können (Deutsche und Österreicher vor allem, teils reisen die am Vormittag an, machen wohl oberflächlichstes Sightseeing, dann in die Oper und über Nacht gleich wieder mit dem Reisebus heim).

Insgesamt dauerte die Aufführung etwa vier Stunden, besonders die enorm lange Umbaupause (fast 40 Minuten) zwischen den kurzen letzten zwei Akten war sehr mühsam und zerriss die Aufführung ziemlich (unten das Bühnenbild für den Schlussakt, da wurde wirklich umgebaut, zudem mussten – wohl wegen des zunehmenden Windes – die beiden Obelisken fixiert werden, die nun merklich schief standen). Allerdings hat sich das Ganze am Ende unbedingt gelohnt, unabhängig vom Spektakel und teils doch anstrengenden Publikum. In Sachen praktische Tipps: man kann wohl reinnehmen, was man will (allenfalls will jemand in die Tasche gucken, aber gesehen habe ich das nicht), einfach keine Glasflaschen … bzw. wenn man eine solche dabei hat und öffnet, kommt halt einer und man muss den Wein in Plastic-Becher umfüllen – immer noch besser als ihn becherweise für 5€ zu kaufen (was ich getan hatte, hatte mich brav an die Vorgaben gehalten, die man bei Online-Bestellungen am Vortag zugestellt kriegt). Wasser wird nicht mal erst verkauft (weil man dafür wohl nicht die pauschalen 5€ verlangen könnte, lohnt also gar nicht erst), und unter den Verkäufern hatte wenigstens einer eine stärkere Stimme als der Tenor, der den Radamès gab.


Die Infos (zum Abend des 30.6., der Cast wechselt die ganze Zeit – klick)

Aida, the opera in the Arena par excellence, will be displayed in its historical edition of 1913 under the direction of Gianfranco de Bosio.

Conductor: Julian Kovatchev

The King: Carlo Cigni
Amneris: Ildico Komlosi
Aida: Hui He
Radamès: Walter Fraccaro
Ramfis: Rafal Siwek
Amonasro: Ambrogio Maestri
A messenger: Francesco Pittari
High Priestess: Alice Marini

Director Gianfranco de Bosio
Choreographer Susanna Egri
Chorus Master Vito Lombardi
Ballet Coordinator Gaetano Petrosino
Director of Technical Operations and Stage Design Giuseppe De Filippi Venezia

Arena di Verona Orchestra, Chorus, Corps de Ballet and Technical team

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen