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Oliver Lake-William Parker-Dieter Ulrich - Miller's Studio, Zürich, 30. November 2015

Im Miller's Studio gab es einen gelungenen Nachtrag zum Unerhört Festival 2015 (vgl. hier, hier, hier, hier und hier).

William Parker und Oliver Lake einzufliegen hätte natürlich wenig Sinn ergeben wegen eines Duo-Konzertes im kleinen Rahmen (in einem Alterswohnheim, Eintritt frei mit Kollekte, ich liess das Konzert nach dem öden Solo-Set von Parker bleiben, hatte das Trio von gestern aber schon länger fix eingeplant). Parker und Lake sind diese Woche zusammen mit dem Zürcher Drummer Dieter Ulrich in der Schweiz unterwegs, zum Auftakt auch in Zürich.

Ulrich hatte schon vor Jahren am Unerhört ein tolles Konzert mit Lake und Christian Weber am Bass gegeben, später folgte ein Konzert desselben Trios mit Nils Wogram - von beiden Besetzungen gibt es auch CD-Veröffentlichungen auf Intakt. Mit Parker spielte man wohl damals im Rahmen des Intakt @ Stone Festivals, ob das schon im selben Trio geschah weiss ich allerdings nicht.

Das erste Set begann etwas zäh, Ulrich ist ein Drummer der alten Schule, besonders gut ist er dann, wenn es darum geht, einen freien Puls zu spielen, irgendwo zwischen Philly Joe und den frühen Free-Drummern (Graves, Murray, die Ecke). Es begann zwar mit einem Stück, das Lake und Parker von Noten ablasen, aber bald wurde die Musik völlig frei und Ulrich fand nicht so ganz hinein.

Nach zwei langen Stücken gab es dann eine Pause und danach haben alle drei nochmal einen Gang höher geschaltet und alles passte: frei pulsierende Beats, Parker und Ulrich teils in verschiedenen Tempi aber immer auf Schönste zusammen, Lake darüber in seiner stoischen Art, die nichts erzwingen will, der Musik Raum lässt zur freien Entfaltung - auch abrupte Ausbrüche wirken bei ihm als Teil des Flows ... den es so wiederum eigentlich gar nicht gibt, wenn man genau bzw. im Kleinen, Einzelnen, hinhört, aber man fühlt ihn dennoch die ganze Zeit, auch Ulrichs teils recht heftige Punktierungen tun dem gar keinen Abbruch.

Am Ende ein durchaus gelungener Abend mit etwas zögerlichem Einstieg und einem mehr als lohnenden zweiten Set. Und auch ein versöhnlicher Abschluss zum aktuellen Kapitel William Parker und Klein-Ich - herausragend oder so fand ich ihn auch diesmal nicht, aber durchaus gut.

Tarbaby with Oliver Lake - Moods, Zurich, 14 May 2012

Oliver Lake has played in Zurich regularly over the past years... this was the fourth time I caught him, and I know of at least two concerts I've missed. Tarbaby is Orrin Evans (p), Eric Revis (b) and Nasheet Waits (d) and they're very powerful, very NYC tough - and very loud, too.

The tunes they did were pretty wild (I thought of Dolphy now and then), often rhythmically very tricky (I once thought of Monk very much, too), and left lots of space for free flights by Lake and Evans.

The biggest surprise to me was Revis, whom I've heard so far in mostly Wyntonite context... big sound, plenty of technique, lots of ideas, very good time and groove... he mixes with Waits and Evans very well. Evans was mostly in what seemed a McCoy bag... incorporating perfectly the tough, muscular, yet lyrical post-Coltrane/Tyner black music continuum.

Lake was all over the place, the first set could mostly be heard as in that Trane/McCoy tradition, I guess... but after the break they returned and shifted gears quite some, both in levels of energy and in style. They did some mean funk, with Lake overblowing his alto (no flute tonight, just alto) and going for broke each time he started to blow.

The most amazing thing though, all through the two sets, was watching and listening to Nasheet Waits... what a powerful, great drummer! Rather small set (bass drum, snare, hi-hat, one tom, the big tom standing on the floor, a ride, and one more big cymbal next to the ride, maybe a second ride, really?), sounding very good, and putting layer and layer of rhythm on top of each other... truly amazing, and all as good as I'd been expecting!

Very intense night, to say the least!